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Rezension: "Einzig" von Kathryn Evans

Stellt euch vor ihr hättet nur 365 Tage zu Leben. Dann übernimmt eine andere Version von euch eure Rolle, eure Clique und sogar euren Freund. Eine gruselige Vorstellung oder? Doch genau damit sieht sich die Protagonistin Teva in Kathryn Evans Thriller "Einzig" konfrontiert. Ein Buch, das schon seit einiger Zeit auf meiner Liste steht und auf das ich mich sooo gefreut habe, denn der Klappentext klingt echt spannend und mal nach etwas ganz anderem. Leider konnte mich der Roman dann aber nicht voll und ganz überzeugen. 

"Einzig": Darum geht es


Die 16-Jährige Teva wirkt auf den ersten Blick wie alle Mädchen ihres Alters, doch was niemand weiß: zu Hause warten jüngere Versionen ihrer selbst, die dazu verdammt sind das Haus nicht mehr zu verlassen und ohne zu altern in den Tag hineinleben. Das möchte die aktuelle Teva nicht mehr hinnehmen und macht sich auf die Suche nach einer Lösung für ihr spezielles Problem. Doch die Zeit läuft gegen sie, denn unter ihrer Haut bereitet sich bereits Nummer 17 darauf vor ihr Leben zu übernehmen.

Neben der großen Frage, was mit Teva los ist, sind ihr Freund Ollie und ihre beste Freundin Maddy ihre Stützen im Leben und eine der wenigen Dinge, die ihr Normalität geben. Ihr Mutter ist dagegen weniger hilfreich und verbringt die meiste Zeit in den Fantasiewelten ihrer Romanfiguren.

"Ich bin stärker geworden. Ich fülle ihre Zellen mit meinen, bis wir uns teilen müssen. Das ist nicht meine Entscheidung. So ist es uns immer ergangen." (S. 5)

"Einzig": Meine Bewertung


Der spannende Klappentext führte dazu, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, doch schon auf den ersten Seiten lies sich erkennen, dass es dem Roman zeitweise an Spannung fehlt. Vor allem der Einstieg war für mein Gefühl zu durcheinander und ich brauchte eine Zeit, um mit der Geschichte warm zu werden. Obwohl ich Jugendbücher immer noch sehr gern mag, konnte ich mit Teva als Protagonistin einfach nicht viel anfangen, da sie teilweise einfach zu naiv handelt und mir an manchen Stellen echt auf die Nerven ging. Einzig und allein die Frage, ob sie sich das ganze womöglich doch nur einbildet und die Teilung in echt gar nicht existiert, lies mich das Buch weiterlesen. 

Die Geschichte an sich hätte durchaus Potenzial gehabt, weil ich die Idee einfach super spannend und mal etwas ganz neues finde. Zudem hat die Story durchaus philosophischen Charakter, denn die verschiedenen Tevas zeigen, wie sich ein Mensch im Laufe seines Lebens verändert. Leider kommt die Handlung nur langsam voran, es wird sich mit vielen unnötigen Details rund um Schulalltag, Romanzen und einer Modenschau aufgehalten und im Vergleich dazu ist die Auflösung des eigentlichen "Problems" kurz und abrupt. Vieles – auch im Hinblick auf die Teilung – erscheint mir nicht logisch beziehungsweise nicht überzeugend erklärt. Man fragt sich zudem, wie so viele doch gleiche Persönlichkeiten zusammen in einem Haus leben und warum eine der vorherigen Ichs nicht schon rebellierte und versucht hat, den Kreislauf zu durchbrechen. 

Fazit: ⭐️⭐️⭐️
(3 von 5 Sternen) 

"Einzig" von Kathryn Evans | FKJV Fischer Kinder- und Jugendtaschenbuch | 
erschienen am 24. Mai 2017 | 368 Seiten | ISBN 3733502973

3 Kommentare

  1. Hallo Sarah,
    wie schade dass dich das Buch am Ende dann doch nicht so packen konnte :/ Von der Idee klingt es ja wirklich super.
    Ich kenne das Problem mit jungen, naiven Protagonisten. Manchmal gehen sie mir auch einfach auf die Nerven und man kann sich mit ihnen nicht mehr identifizieren. Aber das ist ja zum Glück nicht bei allen so, deswegen habe ich Jugendbücher auch noch nicht komplett abgeschrieben.
    Die Vorstellung nach einem Jahr übernommen zu werden, ist in jedem Fall ziemlich gruselig... da muss man sehr intensiv leben.
    Lg Dana

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  2. Hallo liebe Sarah,
    ach, wie schade. Auch ich habe beim Lesen der Inhaltsangabe gleich gedacht: Das klingt ja richtig spannend und richtig gut. Schade, dass dann das Potential nicht ausreichend genutzt wurde und es einige Längen gab. Ich denke aus der Idee hätte man viel rausholen können.

    Vielen Dank für die ehrliche Rezension.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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  3. Hallo Sarah,

    ich war auch gefesselt vom Klappentext und war nun neugierig auf deine Bewertung. Der Plot bietet ja viel Spannungspotenzial, schade, dass das nur teilweise genutzt wurde :-(

    Liebe Grüße
    Desiree

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