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Rezension: "GoodDreams" von Claudia Pietschmann

Luzides Träumen: Die Fähigkeit die eigenen Träume zu steuern und sich dessen bewusst zu sein. Mit diesem Ansatz spielt der Roman "Good Dreams" von Claudia Pietschmann. Doch die Autorin legt noch eine Schippe drauf: Die Menschen teilen ihre Träume im Internet auf der Social Media Plattform GoodDreams und kassieren mit jedem Like Geld. Ein Traumjob, der an die aktuelle Influencer- und Youtube Szene erinnert, doch für die Charaktere des Buches geht es dabei ums überleben.

"Man sah sich diese Träume an wie Filme im TV, verinnerlichte die Stellen, die besonders beeindruckend waren, und träumte in der Folgenacht dasselbe." (Seite 35)

GoodDreams: Worum gehts es?


Berlin in ein paar Jahren. Die Welt steckt in der Energiekrise, Lebensmittel und Jobs sind knapp und der letzte Ausweg für die meisten sind ihre Träume. Inspiration dafür liefert die Plattform GoodDreams, auf der Profiträumer die Sehnsüchte der Menschen stillen und ihnen so eine Flucht aus dem Alltag ermöglichen. Auch Mika ist einer von ihnen. Doch nach einer Trennung leidet er unter Schlafstörungen und das Geschäft, das ihm und seiner Familie das überleben sichern soll, liegt auf einmal brach. Dabei benötigt sein Vater dringend Medikamente um zu überleben. Als er die Einladung zu einem Wettkampf mit 250.000 Dollar Preisgeld erhält, scheint die Lösung aller Probleme in greifbarer Nähe. Das Problem dabei: Der Start des Spiels liegt im Traum und damit für Mika unerreichbar weit entfernt. Deshalb muss seine Zwillingsschwester Leah das für ihn übernehmen, doch die hat furchtbare Angst vorm Träumen.

Doch für Geld tun Menschen ja bekanntlich alles und so überwindet Leah ihre Angst und macht sich auf in die Traumwelt. Dort trifft sie auf drei weitere Spieler, die ebenfalls das Geld gewinnen wollen. Aber schon bald merken die vier Teilnehmer, dass es um etwas ganz anderes geht und das die Welt, wie sie sie kennen, ein Geheimnis birgt.

"Während sie sich noch vor kurzen gegen das Träumen gewährt hatte, erschienen ihr nun die Tage in der Realität so sinnlos. Vertane Zeit, dachte sie." (Seite 212)

GoodDreams: Meine Meinung


Die Idee von Gooddreams finde ich genial und bisher habe ich tatsächlich nur wenig Bücher gelesen, die das Träumen zum Thema haben. Die Wettbewerbssituation dabei hat mich an zu Beginn etwas an Die Tribute von Panem oder Endgame erinnert, aber findet natürlich in einem ganz anderen Rahmen statt und spielt im weiteren Verlauf der Handlung auch nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Figuren sind klar charakterisiert, wobei ich Leah aufgrund ihrer anfänglich Angst an manchen Stellen schon etwas nervig fand.

Warum die Welt der Zukunft so ist, wie sie ist, darauf wird in der Story übrigens nicht eingegangen, ist aber auch nicht von bedeutender Relevanz. Für mich ist so etwas aber immer besonders spannend, weshalb mir hier ein kleiner Hinweis durchaus gefallen hätte. Was das große Geheimnis angeht, wurde auch hier wieder ein aktuelles Thema aufgegriffen, aber ich möchte in diesem Punkt auf keinen Fall spoilern :)

Den Einstieg ins Buch fand ich zu Beginn durch die schnellen Szenenwechseln (Traumschnipsel) zwar etwas verwirrend, aber wenn man dann einmal verstanden hat, welche Charaktere agieren und was Traum und was Wirklichkeit ist, dann lässt einen das Buch einfach nicht mehr los. GoodDreams ist sehr sehr spannend geschrieben und ein wirklich toller Zukunfts- und Fantasyroman, den ich euch nur wärmstens empfehlen kann.

Die Handlung ist zwar in sich abgeschlossen, denn das Geheimnis wird aufgelöst, doch trotzdem ist das Ende offen und eine Fortsetzung scheint nicht ausgeschlossen. Bis jetzt konnte ich allerdings nichts dazu im Internet finden.

Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
(5 von 5 Sternen) 

GoodDreams: Wir kaufen deine Träume von Claudia Pietschmann | Arena Verlag | erschienen: Juli 2016 | 360 Seiten | ISBN 3401601512

2 Kommentare

  1. Hallo Sarah,

    mir hat das Buch auch richtig gut gefallen, da die Spannung stetig wuchs und mich die Idee dahinter begeistern konnte. Und vorallem der sozialkritische Hintergrund und das durchaus realistische Zukunftszenario empfand ich als gut beschrieben. Ebenso mag ich den Schreibstil von Claudia recht gerne und kann dir weitere Bücher von ihr empfehlen.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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  2. Hallo liebe Sarah,
    das hört sich nach einer sehr spannenden und guten Geschichte an. Dass man als Profiträumer Probleme bekommt, wenn man plötzlich unter Schlaflosigkeit leidet, ist nachvollziehbar. Besonders, wenn das Einkommen davon abhängt. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass der Stress, nun einschlafen zu müssen, es auch überhaupt nicht besser macht. Auf das Geheimnis hast du mich jetzt natürlich sehr neugierig gemacht! Es ist schön zu hören, dass das Geheimnis auch in diesem Band noch aufgelöst wird.

    Vielen Dank für diese interessante Buchvorstellung :o)

    Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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