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Rezension Alice im Zombieland - Gena Showalter

„Wenn ihr nicht aufpasst, werden sie sich euch schnappen. Ich hätte auf meinen Vater hören sollen. Er hatte mich wieder und wieder davor gewarnt, nachts rauszugehen, davor, mich auf einen Friedhof zu wagen, und mir eingeschärft, nie jemanden zu vertrauen, der mich dazu überreden will.“ 

Die Zeiten als Alice durchs Wunderland wandert, mit dem Hutmacher Tee trinkt und gegen die Herzkönigin kämpft, sind vorbei. In Gena Showalters „Alice im Zombieland“ stehen ganz andere Aufgaben an: Der Kampf gegen das Böse. Zombies wandern in der Nacht durch die Straßen, doch nur wenige Menschen können sie sehen. Die Anderen fallen ihnen ahnungslos zum Opfer. Diese Kreaturen kennen keine Angst, keinen Schmerz, aber sie sind hungrig. 

Die 16 jährige Alice, genannt „Ali“, war noch nie ein normales Mädchen. Ihr Vater ist der Meinung fürchterliche Kreaturen zu sehen und verbietet ihr Nachts das Haus zu verlassen. Als Alice eine Wolke sieht, die die Form eines weißen Kaninchens hat, nimmt das Unglück seinen Lauf. Es kommt zu einem Autounfall, bei dem ihre Familie von Zombies angegriffen wird. Nur Ali überlebt. Sie wechselt die Schule und zieht zu ihren Großeltern. An ihrem ersten Schultag trifft sie auf Cole und seine „Gang“. Eine undurchsichtige Gruppe, die von allen gefürchtet wird. Was aber keiner weiß: auch sie können die Zombies sehen und kämpfen gegen die Untoten. Ali muss sich, um zu überleben, der Gruppe anschließen, denn die Monster haben es auf sie abgesehen und es werden jeden Tag mehr. 

Eine völlig neue Welt, aber keim Gemeinsamkeiten mit der echten Alice


Gena Showalter hat einen Faible für die paranormalen und übersinnlichen Geschichten. Bereits mit 27 veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Die Reihe „Die Herren der Unterwelt“ gilt als ihre erfolgreichste Serie und kapitulierte sie endgültig in die Riege der besten Fantasie-Autoren. Dass sie dort auch hingehört, beweist ihr neustes Werk. Geschickt verbindet Gena Showalter Elemente aus Lewis Carrolls Klassiker mit der Zombiewelt. Dem weißen Kaninchen kommt einer der wichtigsten Parts zu, denn es erscheint immer dann, wenn die Zombies auf dem Weg sind. Mit dem echten „Alice im Wunderland“ hat die Geschichte aber sonst nicht viel gemeinsam, was nicht weiter schlimm ist, aber die Erwartungen im ersten Moment etwas enttäuscht. 

Doch durch Gena Showalters Schreibstil, der vor allem Jugendliche und junge Erwachsene anspricht, überzeugt die Hauptfigur Alice auf Anhieb. Auch Freundschaft und Liebe kommen trotz den vielen Monstern nicht zu kurz und lassen den Roman nicht zu tief in die Fantasy-Welt abdriften. Bis zum finalen Showdown bleibt es spannend: Intrigen und Verräter in den eigenen Reihen fesseln den Leser und machen es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Mittlerweile gibt es bereits drei weitere Teile der Reihe. Es bleibt also spannend. 

"Alice im Zombieland" von Gena Showalter, 416 Seiten, 12 EURO